SAP in der Produktentstehung unterstützt Sie entlang der gesamten Entwicklungspipeline Ihres Produkts
Der Produktentstehungsprozess (PEP) in der Prozessindustrie (Chemie, Pharmazie, Nahrungsmittelindustrie, Konsumgüterindustrie, Milchwirtschaft…) ist ein hochkomplexer Prozess, in dem viele Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen bzw. unterschiedlichen Unternehmen eng zusammenarbeiten – Marketing, Vertrieb, Einkauf, Qualitätssicherung, Rechtsabteilung, Produktion und natürlich die Produktentwicklung.
Insbesondere die frühen Engineering-/Manufacturing-Prozesse haben eine hohe Bedeutung für die Eigenschaften des späteren Produktes. In dieser frühen Phase des Produktlebens werden bereits wesentliche Parameter für die Produktion festgelegt. Es ist deshalb wichtig für die Prozessindustrie, die richtigen Informationen, aktuell und an einem zentralen Ort zur Verfügung zu stellen – so können die Produktionskosten wesentlich beeinflusst und optimiert werden.
Die Unterstützung der Produktentwicklung durch SAP PLM ermöglicht ein zentrales Management Ihres persönlichen SAP Produktentstehungsprozesses
- Erhalten Sie einen Prozessleitfaden Ihres individuellen Entwicklungsprozesses, der Sie durch den Prozess dirigiert.
- Erreichen Sie eine durchgängige Dokumentation Ihrer Kommunikation mit allen Prozessbeteiligten.
- Erhalten Sie ein Echtzeit-Monitoring mit dem aktuellen Bearbeitungsstand Ihres Prozesses.
- Verschaffen Sie allen Prozessbeteiligten einen Zugang zu den wichtigsten Prozessdokumenten.
- Verwalten Sie Ihre Rohstoffe bzw. beigestellten Produkte und verknüpfen Sie diese mit Ihrem Freigabeprozess.
- Nutzen Sie die Daten Ihrer Rezeptverwaltung.
Kernelemente des SAP PLM Produktentstehungsprozesses in der Prozessindustrie
Das Qualitätsmanagement (SAP QM) sowie die Einhaltung der Compliance (SAP EH&S) sind kontinuierliche Prozesselemente der Chemie, Pharmazie und Nahrungsmittelindustrie, welche vor, während und nach der Entwicklung zum Einsatz kommen. Bereits bei der Produktplanung wird der Grundstein für ein ordentliches Qualitätsmanagement gelegt. In der SAP Produktentstehungsphase können diese Qualitätsanforderungen weiterhin konkretisiert werden.
Im Bereich der Produktentwicklung wird zwischen Qualitätsaspekten zum Produkt sowie Qualitätsaspekten zum Prozess unterschieden.
Produkt | Prozess |
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- Briefing – Das Briefing ist eine zentrale Methode, die zur Klärung der W-Fragen verwendet wird:
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- Wann soll das Produkt fertiggestellt sein?
- Wer ist am Produkt interessiert?
- Wozu wird das Produkt benötigt (Mehrwert)?
- Welche Problemstellungen ergeben sich aus dem Produkt?
- Wie sehen die ersten Lösungsansätze aus?
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Aus dem Briefing resultiert ein Lastenheft (Forderungen des Auftraggebers) und ein Pflichtenheft (Erfüllung der Anforderungen). Dieses gilt als Grundlage für den Produktentstehungsprozess.
- Machbarkeitsprüfung – In der Machbarkeitsprüfung (Projektstudie) wird eine Kosten-/Nutzenanalyse erstellt. Es findet eine Überprüfung der Umsetzung des Projektes anhand technischer Realisierbarkeit (z.B. eingesetzte Fertigungsanlagen, verfügbares Know-how), Betriebswirtschaftlichkeit und Compliance (z.B. rechtliche Rahmenbedingungen anderer Länder, religiöse Aspekte) statt.
- Beschaffung neuer Rohstoffe / beigestellte Produkte
In Absprache mit dem Einkauf/Lager wird die Beschaffung neuer Rohstoffe angesteuert. Hierbei wird die Beschaffung anhand unterschiedlicher Prüfkriterien auf Produktebene, wie Quantität, Qualität, Preis und Vorgaben der Produktentwicklung untersucht sowie eine Lieferantenbeurteilung durchgeführt. Der Einkauf beschafft die Rohstoffmuster anhand den Vorgaben des SAP Produktentstehungsprozesses und stellt diese zur Entwicklung bereit. In einer Musterdatenbank werden alle benötigten Rohstoffinformationen gehalten.
> Auf Kundenwunsch können bei der Entwicklung ebenso beigestellte Produkte verwendet werden. Beigestellte Produkte werden vom Kunden für die Entwicklung bereitgestellt und fließen in das Endprodukt mit ein. Anhand definierter Freigabewege wird über den Einsatz des Rohstoffmusters entschieden.
- Rezepturentwicklung
Im Prozess der Rezepturentwicklung in der Chemie, Pharmazie und Nahrungsmittelbranche werden entweder vorhandene Rezepturen modifiziert oder neue Rezepturen entwickelt – dazu kann das Modul SAP RD (SAP Recipe Development) verwendet werden. In beiden Fällen wird eine neue Rezeptalternative erzeugt.
> Eine Rezepturalternative entspricht einem neuen Muster und ergibt sich aus dem Verhältnis von bestimmten Rohstoffmengen, welche in einer gewissen Art und Weise (Verfahrensanweisung) zusammengefügt wurden. Die erzeugten Rezepturalternativen werden anhand verschiedener Kriterien – Preis, Menge, Betriebswirtschaftlichkeit, Spezifikation und rechtliche Vorlagen (z.B. Hygiene-, Verfahrens-, Gefahrstoffvorschriften usw.) beurteilt und zur weiteren Verarbeitung freigegeben.
– Eine Spezifikation dient zur konkreten Beschreibung eines Produkts. Sie gibt Auskunft über die technischen Details bzw. Merkmale, die Zielgruppe und enthält die Kennzeichnung/Etikettierung des Produkts. Aus diesen Informationen gehen die Anforderungen an das Produkt hervor.
– Die Musterproduktion im Technikum bzw. Labor bildet eine explizite Erstellung des Produkts in der Erstproduktion, unter Gesichtspunkten der Prozessvalidierung. Die Erstmuster werden unter Labor- und Technikumsbedingungen erstellt und stellen maßstabsgetreue Versuche dar. Es werden Optimierungen zum Produkt hinsichtlich Qualität, Preis und Fertigungsverfahren angestrebt.
– Upscaling oder auch Scale-Up ist die Maßstabsvergrößerung des Herstellungsverfahrens. Während im Technikum bzw. in der Musterproduktion noch relativ geringe Mengen verarbeitet werden oder der Produktionsprozess manuell nachgestellt wird, zielt das Upscaling auf die Umsetzung in die Produktion ab. Eine maßstabsgetreue Umsetzung der Produktfertigung erfordert eine Skalierung der produzierten Mengen und eine Anpassung des Produktionsprozesses an die vorhandenen Fertigungsanlagen.
Optimierung / Produktion – Im Falle eines erfolgreich durchgeführten Scale-Ups kann die Machbarkeit der Produktion gewährleistet werden. Das Produkt kann gefertigt werden.
Ein negatives Ergebnis im Upscaling bedeutet eine Überarbeitung des Produkts in der Entwicklung. So kann beispielsweise die Wahl des falschen Gebindes beim Musterprodukt in der Entwicklung, über die Durchführbarkeit der Produktion entscheiden. Die Wahl des Gebindes muss in Abhängigkeit von mehreren Faktoren geschehen, unter anderem von der Verträglichkeit zum darin enthaltenem Produkt. Ein Gebinde kann also durchaus gut verträglich sein, ein ausreichendes Fassungsvermögen besitzen und den Kundenwünschen entsprechen, jedoch für die Produktion nicht geeignet sein, weil die Produktionsanlage für diesen Gebindetyp nicht zu Verfügung steht. Über eine enge Zusammenarbeit zwischen Entwicklung, Produktion und Vertrieb kann eine Optimierung des Produkts – oder im Beispiel: am Gebinde – angesteuert werden, um die Produktion zu ermöglichen.
– Der Projektabschluss beinhaltet die letzte Phase eines Projektes und stellt sicher, dass die einzelnen Projektphasen ordnungsgemäß abgeschlossen wurden. Im Projektabschluss werden unter anderem Produktabnahme, Erfahrungssicherung (Verbesserungsvorschläge) und Projektabschlussbericht (Wirtschaftlichkeitsrechnung) erledigt.
Stimme unseres Kunden im SAP PEP Umfeld
Wie kann Sie das SAP PLM Produktentstehungsprozess – Cockpit (SAP PEP) unterstützen?
Viele Prozessschritte, viele Prozessbeteiligte, viele Prozessvarianten und als Kernelement ein Produkt, welches bisher nur in der Vorstellung existiert. Hinzu kommen Anforderungen an das Produkt hinsichtlich Kundenwünschen, aktueller Gesetzeslage und unternehmensinternen Anforderungen.
Die Umsetzung des Produktentstehungsprozesses in SAP muss also die nötige Flexibilität bieten und den Aufgaben der SAP-User gerecht werden.
Eine zentrale Steuerung und ein zentrales Monitoring und einzelne Komponenten, welche allen Prozessschritten zur Verfügung stehen, sollen diese Anforderungen erfüllen.
– Im Bereich der Rohstoffe unterstützt Sie das SAP PLM Produktentstehungsprozess – Cockpit in der Rohstoffauswahl neuer und bestehender Rohstoffe.
Die Entwicklung hinterlegt den Rohstoffbedarf u. a. mit folgenden Daten:
- genaue Beschreibung des Rohstoffs
- technische Merkmale
- Mengengerüst
- Verwendungszweck
- Herkunftsland
- Terminierungsinformationen
- beigestelltes Produkt
- …
Der Einkauf erhält daraufhin eine Aufforderung zur Beschaffung der Rohstoffe nach den von der Entwicklung festgelegten Merkmalen.
Nach dem Bezug der Rohstoffmuster können von Ihnen definierte Abteilungen (z. B. Entwicklung, Rechtsabteilung) anhand der Rohstoffinformationen, wie Spezifikationen, Freigaben für die Rohstoffmuster erteilen. Die freigegebenen Rohstoffe können für die weitere Entwicklung verwendet werden.
Nutzen Sie die Rubrik „Rohstoffe“, um Ihre Beschaffung von Rohstoffen und beigestellten Produkten zentral zu steuern und zu überwachen. So können Sie eine Verfügbarkeit der Rohstoffe für Ihre Rezepturentwicklung sicherstellen.
Rezepturen – Die Rezepturen bilden das zentrale Element in der Produktentwicklung. In den Rezepturen des SAP PLM Produktentstehungsprozess – Cockpits können Sie Ihre Rezepturen um zusätzliche Prozessdaten ergänzen und Ihren Experten die Freigabe der Rezeptalternativen überlassen. Lassen Sie Ihre entwickelten Rezepturen über ein von Ihnen definiertes Freigabeszenario bewerten. Dokumentieren Sie die Wahl Ihrer Rezeptalternative für die Entwicklung und reichern Sie diese Alternative um zusätzliche Prozessinformationen an.
Mit den Rezepturen können Sie Ihre Rezepturentwicklung unterstützen, indem Informationen aus unterschiedlichen Abteilungen zentral gesammelt werden können und Ihre Rezepturfreigaben transparent und nachvollziehbar ausgeführt werden. Die Rezepturdaten können nicht nur für die Entwicklung verwendet werden, sondern auch für spätere Prozessphasen, wie Spezifikationserstellung, Technikum / Labor / Musterproduktion oder in der Produktion.
Workflow – Der implementierte Workflow leitet alle Prozessbeteiligten zum richtigen Zeitpunkt durch die Entwicklung eines konkreten Produkts. Über ein gemeinsam ausgearbeitetes Rollenkonzept wird eine Zuweisung von Aufgaben zu Ihren festgelegten Prozessschritten sichergestellt.
Mit einer kurzen Aufgabenbeschreibung und einer Absprungmöglichkeit in den aktuellen Produktentstehungsprozess in SAP, bietet Ihnen der Workflow eine komfortable Möglichkeit Ihre Aufgabenliste abzuarbeiten. Zur besseren Transparenz wird der Verlauf Ihres Workflows zum jeweiligen Prozess gespeichert, sodass eine Auswertbarkeit ermöglicht wird.
Daten zur Aufgabe (in SAP: Workitem), wie
- Startdatum (Erzeugung des Workitems)
- Enddatum (Bearbeitung des Workitems)
- Prozessschritt
- Empfänger
- tatsächlicher Bearbeiter
- Status
werden nachvollziehbar zum Prozess gespeichert. Der Workflow kann Sie über alle Prozessschritte hinweg leiten und unterstützen.
Kommunikation – Mit der Möglichkeit zur Kommunikation im Produktentstehungsprozess, kann der Mail-Verkehr zwischen SAP-Usern und externen (nicht-SAP-)Prozessbeteiligten dokumentiert werden. Ihr Mitarbeiter startet den Mailversand komfortabel aus dem Prozess heraus.
Ähnlich wie beim Workflow wird der Verlauf der Kommunikation zum Prozess mit folgenden Informationen nachvollziehbar gespeichert:
- Versandzeitpunkt
- Absender
- Betreff
- Empfänger
- Anhang
Die Kommunikation findet hauptsächlich dort Einsatz, wo ein Workflow nicht eingesetzt werden kann, wie z. B. bei der Kommunikation mit externen Prozessbeteiligten oder Prozessbeteiligten ohne Zugang zum SAP-System. Vor allem das Briefing mit viel Kundenkontakt unterstützt Ihre Kommunikation mit dem Kunden und beschleunigt, so auch die Machbarkeitsprüfung, die Rohstoffbeschaffung und die Musterproduktion.
Grundsätzlich ist ein Einsatz jedoch in jeder Prozessphase möglich.
Dokumente – Verwalten Sie Ihre Dokumente zentral und zugriffsgesteuert. Schaffen Sie so eine einheitliche Dokumentenbasis für Ihren SAP Produktentstehungsprozess.
Die Dokumentenverwaltung zu Ihrem Produktentstehungsprozess unterstützt Sie in vielen Prozessschritten und beschleunigt Ihren Prozess signifikant. Lange Suchzeiten werden reduziert, da alle für den Entwicklungsprozess notwendigen Dokumente zentral und zugriffsgesteuert abgelegt sind.
Grundsätzlich ist ein Einsatz der Dokumentenfunktion in jeder Prozessphase möglich.
Notizen – Verwalten Sie Ihre Notizen zentral und für alle Prozessbeteiligten zugänglich. Stellen Sie somit sicher, dass Entscheide und Informationen nicht verloren gehen.
Erstellen Sie mit der Notizfunktion ein schwarzes Brett für Ihren Produktentstehungsprozess. Ob dokumentierte Entscheidungen oder Gesprächsdokumentationen. Die Notizen stehen zentral für alle Prozessbeteiligte zur Verfügung.
Grundsätzlich ist ein Einsatz der Notizfunktion in jeder Prozessphase möglich.
Office-Integration – Verwenden Sie Ihre Office-Applikationen zur Erhöhung der Usability Ihres Produktentwicklungsprozesses in SAP. Mit nur einem Klick werden Ihre Office-Formulare mit den gewünschten Produkt- bzw. Prozessinformationen aus dem smart-plm [PEP-Cockpit] angereichert und das erzeugte Dokument zentral zum Prozess abgelegt.
Ermöglichen Sie Ihrer Produktentwicklung eine automatische Formularerzeugung – sei es für Anforderungsformulare zur Rohstoffbeschaffung oder zur Erzeugung von Spezifikationen. Sie entscheiden den Inhalt und den Aufbau Ihrer Word-Dokumente.
Grundsätzlich ist ein Einsatz der Office-Integration in jeder Prozessphase möglich.