Produktkonformität & Gefahrstoffmanagement

Erfasst werden unter anderem physikalisch-chemische Eigenschaften, Zusammensetzungen und Bewertungen zur Einhaltung von Vorschriften – alles Daten, die für die Erstellung und Aktualisierung eines SDB benötigt werden. Die Struktur der Arbeitssichten folgt dabei bewusst dem Aufbau eines solchen Dokuments, wodurch gezielte Bearbeitungen einfacher und effizienter werden.

Fehlende Angaben lassen sich schnell identifizieren und gezielt bei Lieferanten anfordern. Der Bearbeitungsstatus einzelner Datenpunkte ist jederzeit einsehbar, und Verantwortlichkeiten sind transparent nachvollziehbar.

Arbeitssichten werden zentral verwaltet und können nach Fachgebieten sowie nationalen oder regionalen Vorgaben konfiguriert werden. Änderungen und Ergänzungen sind ausschließlich autorisierten Personen vorbehalten.

Für das Gefahrstoffmanagement stehen verschiedene spezialisierte Anwendungen zur Verfügung:

• Rohmaterial – Arbeitssicht: Ermöglicht die Pflege und Auswertung von Compliance-Daten zu Rohmaterialien, inklusive toxikologischer und umweltbezogener Informationen.
• Unverpacktes Produkt – Arbeitssicht: Dient der Verwaltung relevanter Produktinformationen wie Zusammensetzung, Gefahrgutklassifizierung oder Analysen zur Vermarktbarkeit.

Effizientes Gefahrstoffmanagement und globale Compliance mit SAP S/4HANA

Der Einsatz von Arbeitssichten ermöglicht eine effiziente und transparente Verwaltung aller Daten, die für das Gefahrstoffmanagement entscheidend sind. Ziel ist es, gesetzliche Vorgaben vollständig zu erfüllen und Compliance-Risiken nachhaltig zu minimieren.

SAP S/4HANA unterstützt Unternehmen bei der chemischen Compliance und der globalen Vermarktbarkeit von Produkten durch aktuelle, regelmäßig gepflegte Regelwerksinhalte. Dabei werden internationale und nationale Vorschriften aus Europa, Nord- und Südamerika, Asien sowie globale Vorgaben (z. B. UN, EU, TSCA, REACH, GADSL) berücksichtigt.

Erfasst sind unter anderem gefährliche Stoffe, Exportkontrollen, Drogenausgangsstoffe, Dual-Use-Güter und Kinderschutzvorgaben. Bei Aktivierung neuer Versionen passt das System automatisch die Klassifizierungsanforderungen betroffener Produkte an – für durchgehend aktuelle und rechtskonforme Produktinformationen.

Integrierte Compliance-Prüfung und gesetzeskonforme Dokumentation mit SAP

Compliance-Vorlagen legen fest, welche Informationen erforderlich sind und wie sie in Geschäftsprozesse integriert werden. Produktverantwortliche und Stammdatenexperten arbeiten gemeinsam daran, die Zulässigkeit neuer Produkte sowie deren Rohstoffe und Lieferanten zu prüfen – auch unter Berücksichtigung der Vorschriften.

SAP ermöglicht außerdem eine gezielte Prüfung risikobehafteter Stoffe. Nur autorisierte Kunden erhalten Zugriff, und Auslieferungen erfolgen erst nach erfolgreicher Freigabe.

Ein elektronisches Lieferbuch und gesetzlich geforderte Mengenmeldungen sichern zudem eine lückenlose und gesetzeskonforme Dokumentation über Jahre hinweg.

Lieferantenkonformität prüfen: SAP S/4HANA für globale Produktvermarktung

Für die erfolgreiche Vermarktung von Produkten weltweit müssen alle eingesetzten Rohmaterialien die geltenden gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist die Bewertung der Lieferantenkonformität, da die Marktfähigkeit eines Produkts direkt von der Compliance seiner Rohstofflieferanten abhängt.

SAP S/4HANA unterstützt Unternehmen dabei, die Vermarktbarkeit von unverpackten Produkten und Rohmaterialien systematisch zu bewerten – auf Grundlage der bereitgestellten Lieferantendaten.

Zu diesen Informationen zählen unter anderem:

• Zusammensetzung der gelieferten Materialien (z. B. Inhaltsstoffe, Herkunft, Reinheit)
• Compliance-Dokumentationen (z. B. Zertifikate, Erklärungen)
• Selbstbewertungen, Prüfberichte oder externe Audits

Auf Basis dieser Daten lässt sich für jedes Rohmaterial eines Lieferanten ein individueller Vermarktbarkeitsstatus festlegen. Kommt es zu Änderungen oder neuen Erkenntnissen, erfolgt automatisch eine Neuberechnung – bis hin zum Endprodukt.

Produkt-Compliance durch effektive Stofflistenprüfung in SAP S/4HANA

Die Stofflistenprüfung ist ein zentrales Element der Produkt-Compliance und ermöglicht es Unternehmen, bereits in frühen Phasen der Produktentwicklung die Konformität mit gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen.

Sie dient dazu, die in einem Produkt enthaltenen Stoffe systematisch zu analysieren und mit relevanten regulatorischen Stofflisten abzugleichen. So lässt sich zuverlässig bewerten, ob ein Produkt vermarktet werden darf oder ob Handlungsbedarf besteht.

SAP S/4HANA für Produkt-Compliance stellt sicher, dass Ihre Produkte bereits in der Entwicklungsphase alle relevanten Vorschriften erfüllen, indem es Stoffdaten automatisch prüft und mit regulatorischen Listen abgleicht:

• Bestandsstofflisten, also gesetzlich vorgeschriebene Chemikalieninventare
• Ausnahmestofflisten, die bestimmte Stoffe von Melde- oder Registrierungspflichten ausnehmen
• Überwachungslisten, die Stoffe mit besonderen Melde- oder Kennzeichnungspflichten erfassen
• Eingeschränkte Stofflisten, die stark reglementierte oder verbotene Substanzen aufführen

Je nach Liste greift eine positive oder negative Prüflogik – ein Stoff muss enthalten sein oder darf nicht enthalten sein. Auf dieser Basis wird der Vermarktbarkeitsstatus automatisch berechnet, der als Entscheidungsgrundlage für Freigaben dient.

Kunden-Compliance prüfen für sichere Lieferung chemischer Produkte

Um die sichere und gesetzeskonforme Lieferung chemischer Produkte zu gewährleisten, ist eine Überprüfung der Kunden-Compliance unerlässlich – insbesondere bei Produkten mit erhöhter Gefährdungspotenzial.

Im Prüfprozess wird sichergestellt, dass nur autorisierte Kunden Zugang zu risikobehafteten Stoffen erhalten. Das System prüft automatisch, ob die Auslieferung an einen bestimmten Kunden zulässig ist, sobald die Gefährdungsstufe eines Produkts definiert wurde.

Fordert ein Kunde ein Produkt erstmals oder nach mehr als zwei Jahren erneut an, wird der Auftrag zunächst vorläufig gesperrt. Eine Freigabe erfolgt erst nach erfolgreicher Bewertung der Kundenzulassung. Dafür sind entsprechende Nachweise einzuholen, zu überprüfen und zu dokumentieren.

Die Lieferhistorie der Produkte wird in einem elektronischen Lieferbuch erfasst, welches eine lückenlose und gesetzeskonforme Dokumentation über mindestens fünf Jahre sicherstellt. Zusätzlich wird überprüft, ob das Produkt im Bestimmungsland zugelassen ist, und die Geschäftsbeziehung mit dem Kunden wird berücksichtigt.

Die Lieferhistorie chemischer Produkte wird in einem elektronischen Lieferbuch erfasst. Dieses gewährleistet eine nachvollziehbare und gesetzeskonforme Dokumentation über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren.

+ Zusätzlich wird automatisch kontrolliert, ob das jeweilige Produkt im Bestimmungsland zugelassen ist. Auch die bisherige Geschäftsbeziehung mit dem Kunden fließt in die Bewertung ein – inaktive Kundenverbindungen können dabei entsprechend gekennzeichnet und verwaltet werden.

Stoffmengenverfolgung – Einhaltung gesetzlicher Mengengrenzen leicht gemacht

In vielen Ländern schreiben gesetzliche Vorschriften vor, dass Unternehmen genau dokumentieren müssen, wie viel von bestimmten regulierten chemischen Stoffen sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums importieren, exportieren oder produzieren. Die Stoffmengenverfolgung in SAP S/4HANA unterstützt dabei, diese Anforderungen sicher und effizient zu erfüllen.

Dazu werden Stoffmengen automatisch auf Ebene rechtlicher Einheiten erfasst und den entsprechenden regulatorischen Vorgaben zugeordnet. Fertigungs-, Liefer- und Empfangsstandorte lassen sich gezielt rechtlichen Strukturen zuweisen, sodass die Nachverfolgung stets den tatsächlichen Prozessen im Unternehmen entspricht.

Die Verfolgung berücksichtigt dabei alle relevanten Bewegungen – von der Materialbuchung bis zum Lagerort – und aggregiert die Mengen gemäß den jeweils gültigen Anforderungen.

Auf Grundlage dieser Daten berechnet das System kontinuierlich den Status der Stoffmengenverfolgung und gleicht die erfassten Mengen mit definierten Schwellenwerten ab. Änderungen an produktbezogenen Daten werden automatisch erkannt und führen zu einer aktualisierten Bewertung. Bei Bedarf kann der gesamte Verfolgungsprozess zurückgesetzt und neu gestartet werden – etwa bei Korrekturen oder Änderungen in der Compliance-Strategie.

-> So behalten Unternehmen jederzeit den Überblick über eingesetzte Mengen regulierter Stoffe und können sicherstellen, dass gesetzliche Melde- und Registrierungspflichten vollständig erfüllt werden.